Unsere Tour in den Westen, genauer nach Lünen bei Hamm, habe ich, wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, diesesmal nicht in gewohnter Weise im Blog dokumentiert. Ich hatte einfach keine Lust den Rechner aufzuklappen. Nun hat mich allerdings mein schlechtes Gewissen zum Handeln getrieben. Also hier in Kurzform unser Bericht.
Lünen ist zwar noch nicht der tiefe Ruhrpott, aber wenn man die Urbevölkerung dort reden hört, fühlt man sich schon ein wenig wie im tiefsten Gelsenkirchen. Nach mittlerweile einigen Jahrzehnten der Wohnhaft in Niedersachsen hört sich der “robuste” Slang auch für mich etwas eigenartig an. Aber als gebürtiger Duisburger Jung ist man dann auch wieder schnell heimisch.
Auf dem Titelbild oben, hat allerdings der Matrose offensichtlich nicht die Möglichkeit den Wohnort zu wechseln und seinem Schicksal zu entfliehen 🙂
Unsere Tour startet, wie immer, in unserem Heimathafen in Seelze. Es folgen Etappen nach Minden, Bad Essen und zur alten Fahrt Hörstel bzw. zum heutigen zum Stichkanal Ibbenbüren. Das WSA hat uns Sportbootfreunden dort einen supertollen Anleger spendiert. Bei viel Wind sollte man aber einen guten Schrubber dabei haben, um das Boot morgens von Ästen und zugehörigem Dreck zu befreien.
Unterwegs treffen wir auf unsere Wassersportfreunde von der Raya. Michael berichtet, im Dreieckshafen Münster sind betrunkene Jugendliche nachts auf ihrem Deck rumspaziert. Eigentlich wollten wir genau dort festmachen, um uns beim naheliegenden ALDI morgens mit frischen Brötchen zu versorgen – Pustekuchen.
Nächste Etappe ist also nicht Münster, sondern eine Spundwand im DEK bei km 54,2 Ortslage Kannen. Am nächsten Tag geht’s dann weiter bis in den Datteln-Hamm-Kanal zum Wasserwanderrastplatz Lünen.
Ein netter recht großer Rastplatz erwartet uns in einem ehemaligen Wendebecken mit angrenzendem Kiosk, Strom und Wasserversorgung. Wir zahlten hier 3,-/Nacht incl. Strom. Supermärkte zum auffrischen der Bordküche sind zu Fuß schnell zu erreichbar. Das ist doch mal ein netter Service der Stadt Lünen. Lediglich bei schönem Wetter an Wochenenden sollte man hier das Weite suchen, da dann Horden von Jugendlichen mit großen Musikboostern die Anlage bevölkern, um die schönen freien Tage auf ihre Art zu genießen. Nicht mehr so unser Ding.
Abends werden wir hier mit tollen Silhouetten heimischer Industriekultur und Sonnenuntergängen verwöhnt.
Wir bleiben einige Tage liegen, um mit unserer Enkelin und den Eltern ihren einjährigen Geburtstag zu feiern. Unser Sohn wohnt in der Nähe und macht für uns den Shuttle Service. Aber natürlich ist das auch einmal wieder eine Gelegenheit Verwandte aus der Region zu treffen. Mein Vetter nebst Ehefrau kamen kurzerhand für einen Besuch vorbei. So konnten wir doch mal wieder alte Geschichten aufwärmen und einen schönen Nachmittag bei Kaffee und Hopfenkaltschale etwas klönen.
Fünf Tage später ging’s wieder Richtung Heimat. Da ein Wochenende mit schönem Wetter vor der Tür stand, flüchten wir noch Freitag abends aus dem DHK und machen kurz um die Ecke im ehemaligen Hafen Datteln fest. Hier gibt’s einen abgetrennten Bereich für Kleinfahrzeuge. Und auch hier wird man von schönen Sonnenaufgängen geweckt.
Die Rückreise gestaltet sich ziemlich unspektakulär. Alle Etappen haben wir im Wesentlichen beibehalten. Lediglich in Sachsenhagen und in Lohnde schieben wir noch einen Stop bis in die Abendstunden ein, da der aktuelle Starkwind uns die Einfahrt in unsere Box im Heimathafen verwehrt.
Erkenntnis aus der schönen Kanaltour:
Der Westen hat eben doch etwas !