Bei den Heiden (nebenan)

Nach 32 Tagen und 760 km haben wir unser Ziel für die diesjährige Tour erreicht. Demnächst geht es, ein paar Schlenker nach Usedom ausgenommen, direkt wieder zurück. Dieses Jahr allerdings nicht zum Heimathafen in Seelze sondern nur bis Werder/Havel.

Unsere Lievemijn hat uns in 10 Jahren über 16.200 km nicht ein einziges Mal in Stich gelassen und sich damit den anstehenden Werftaufenthalt in Werder über Winter redlich verdient.


Aktuell sind wir im Kummerower See und haben noch einen netten Liegeplatz im Sportboothafen Salem ergattert. Hier werden wir auch noch die nächsten Regentage abwettern. Samstag oder Sonntag geht‘s dann wieder zurück in die Peene.

Auf Usedom

Gestern morgen haben wir uns in Richtung Usedom aufgemacht und die Peene verlassen. Zum Abschied gab’s noch einen herrlichen Sonnenaufgang.

Unsere erste Anlaufstelle auf Usedom ist meist der alte Zollhafen in Karnin. Abgesehen von den Mücken kann man hier ganz entspannt die Nacht verbringen. Direkt am Hafen liegt ein kleiner Imbiss, der die Grundversorgung sicherstellt. Und der abendliche Blick zurück auf den Peenestrom begeistert uns immer wieder.

Nach einem leckeren Frühstück sind wir heute morgen kurz um die Ecke nach Usedom Stadt auf Usedom. Früher war der Hafen hier nicht besonders attraktiv.

Vor drei Jahren hat man diesen allerdings komplett neu und supermodern aufgebaut. Selbst die Stromsäule informiert per Handy über den aktuellen Verbrauch und wann der Strom aufgebraucht sein wird.

 
Man kann dann einfach auf den mitgesendeten Link klicken und quasi neues Geld einwerfen. Echt praktisch. Ähnliches gilt für Toiletten, Dusche und Frischwasser. Alles geht hier per Code.

Frisch betankt…

…für die Reise ins Binnenland.

Den letzten Abend auf Usedom genießen wir mit einem leckeren Martini im Mondlicht. Nach einem ausgedehnten Wandertag zum Schloß Stolpe haben wir uns das reichlich verdient.

Bei herrlichem Sonnenaufgang und Windstille verlassen wir heute morgen die schöne Insel Usedom. Nach 52 km liegt das Stettiner Haff hinter uns und wir laufen gegen Mittag in Trzebiez ein. Hier gönnen wir unserer Lievemijn nochmal günstigen biofreien Diesel für 1,97 EURO. Morgen geht’s dann wieder nach Deutschland, vorbei an Stettin bis nach Mescherin oder nach Gartz.

Im Seglerhafen von Trzebiez herrscht abends meist ein besonderes Licht. Gut für Menschen die gerne fotografieren 🙂

Strom ist ‘ne feine Sache

Nachdem wir unsere Lievemijn in Trzebiez noch mit Diesel versorgt hatten, sind uns auf dem Weg nach Gartz unsere drei Versorgungsbatterien unterwegs aufgequalmt.

Was war passiert? Bereits letzte Saison hatte ich völlig vergessen den Säurestand der offenen Blei-Säure-Batterien zu prüfen. Auf meinem Ladebooster steht extra drauf, das bei den erhöhten Ladeströmen der Säure- bzw. Wasserverbrauch erhöht ist. Wer lesen kann ist wohl eindeutig im Vorteil.

Es ist natürlich das passiert was nicht passieren sollte. Die Zellen waren nahezu völlig trocken. Wir haben in die drei Batterien ca. 7 Liter Wasser versenken müssen und irgendwie haben sie ja auch noch die halbe Saison durchgehalten. Aber jetzt war es den Batterien wohl doch zuviel. Sie kochten tüchtig und das Wasser war schon fast wieder verbraucht.

In Mescherin haben wir dann einen netten Kfz-Meister gefunden, der uns drei neue Batterien in Schwedt beim Großhändler bestellte. Natürlich ist das alles an einem Freitag nach Feierabend passiert und zyklenfeste Solarbatterien mit 145Ah hat hier auch niemand auf Lager.

Wir sind dann noch weiter bis Gartz und mussten dort fünf Tage auf die Lieferung warten. Eine der drei Batterien hatte aber noch einigermaßen überlebt und uns mit Hilfe der Solarmodule über die fünf Tage gerettet. In Gartz gab es nämlich keinen Landstrom, …super 🙁

Mittlerweile ist aber wieder alles ok und wir sind bereits ein ganzes Stück weiter. Aktuell liegen wir in Hennigsdorf beim EWV. Gut auch, das die Temperaturen heute etwas gesunken sind. Die letzten Tage waren ziemlich warm bei absoluter Windstille – Tauwetter 🙂

Nach dem Wochenende wollen wir uns noch in Potsdam beim Aldi-Anleger versorgen und dann geht’s ab in den Lehnitzsee vor Anker. Endlich mal wieder baden. Im Haff konnten wir uns nämlich nicht überwinden, in der mittlerweile grünen Erbsensuppe, ins Wasser zu springen.

Vor Anker

Wie sagte einst Lieutenant Colonel Hannibal vom A-Team: “Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert”!

Genauso ist es uns nun ergangen. Planmäßig haben wir vorgestern Hennigsdorf verlassen, eine Nacht in Spandau für einen Besuch bei der Uroma unserer Enkelin genutzt, waren beim ALDI in Potsdam und genießen nun die abendliche Ruhe vor Anker im Lehnitzsee.

Hier werden wir erstmal die nächsten Tage mit Baden, Lesen und in die Ferne schauen verbringen. Schöne Sonnenuntergänge sind garantiert.

Mehr geht nicht… 🙂

Kontraste

Gestern bei herrlicher Sonne noch unseren Abendsnack auf dem Vordeck genossen, sah es heute morgen komplett anders aus.

Eine dicke Nebelsuppe hüllte alles ein. Unsere Nachbarn waren kaum erkennbar, obwohl wir mit knapp 20 Booten in der Bucht vor Anker lagen.

Dafür begrüßte uns wieder eine Großfamilie kleiner Piepmätze, die offensichtlich die Mücken an unserer Lievemijn einsammelten bevor es demnächst in den Süden geht.