Karnin und Wolgast

 
Wie berichtet hat Ueckermünde zu den Hafftagen kräftig aufgerüstet. Der letzte Abend dort war dann auch schon recht laut. Irgendwie waren wir die Stadtgeräusche mit PKW, LKW, Aufbauarbeiten und Freizeitcamps mit Jugendlichen und Musikboostern auch leid. Wir brauchten endlich Ruhe 🙂

Gestern früh also schnell los und die restliche Tour über’s Haff zurück zur Natur mit Ziel Karnin. Obwohl der Wind nur mit 3 Bft wehte, stand im Haff eine ordentliche, teilweise sehr unangenehme, Welle.

In Karnin finden wir Platz im Zollhafen. Direkt nebenan steht der schöne Lotsenturm bei Vadder Gentz und unweit in Mönchow die Kirche der St. Mariengemeinde.


 


 
Aktuell liegen wir in Wolgast hinter der Brücke bei der Hornwerft. Hier werden wir das Wochenende mit Fisch’n Chips, Eis und viel Sonne verbringen.

Mönchgut auf Rügen

 
Montag morgen hatten wir Wolgast verlassen und Kurs auf Rügen genommen. Vorbei an Karlshagen, Peenemünde und Kröslin ging’s über den Greifswalder Bodden.

Querab der Insel Ruden legte auf einmal der Wind völlig ungeplant zu und die See wurde ziemlich ruppich. Ulrike musste mal wieder alle losen Gegenstände verstauen. In Höhe von Thiessow war der Schlamm im Dieseltank dann auch endlich so aufgespült, das sich unser Dieselfilter zusetzte. Gut das Fritz Wegner vor ein paar Jahren, nach ähnlicher Situation, eine Umschaltmöglichkeit für einen zweiten Filter eingebaut hatte. So entgehen wir der Notwendigkeit bei ruppiger See treibend den Filter wechseln zu müssen, puh !

 
Als wir in den Hafen von Gager einliefen, war unser Lieblingsplatz am Langsteg noch frei. Die nächsten drei Tage verbrachten wir mit Fischbrötchen, Faulenzen, Sonnen und Schwimmen am feinsten Ostseestrand. Fantastische Sonnenuntergänge sind hier garantiert.


 
Den nördlichsten Punkt unserer Reise hatten wir damit auch erreicht. Am Donnerstag geht‘s ein paar Kilometer zurück nach Usedom.

Karlshagen

 
Eigentlich wollten wir am Donnerstag im Achterwasser bei Stagnieß unser Basiscamp für ausgedehnte Radtouren aufschlagen. Aufgrund der Hitze haben wir allerdings kurzerhand die Radtouren gegen Strandleben an der Ostsee in Karlshagen eingetauscht – GUTE ENTSCHEIDUNG !

Bevor wir in Karlshagen festmachen, ging’s noch vorher zum Tanken nach Freest. Der kleine Fischereihafen macht einen sehr gemütlichen Eindruck. Man findet nette Restaurationen, natürlich mit frischem Fisch. Leider sind die Liegemöglichkeiten für unsere Bootsklasse hier beschränkt.

Aber es gibt’s den Liter Diesel biofrei noch für 1,35 Euro. Da kann nicht einmal der polnische Sprit in Trzebiez mithalten.


 
Aufgrund der Wetterverhältnisse bleiben wir bis Sonntag in Karlshagen, genießen guten und preiswerten Fisch, die Ostsee und das Hafenflair.

Stagnieß, Ückeritz und die Kaiserbäder

 
Vier Tage Karlshagen reichten dann auch irgendwie aus. So sind wir letzten Montag auf ins Achterwasser nach Stagnieß unterhalb von Ückeritz.

Es gibt dort einen kleinen, sehr gemütlichen Naturhafen von dem man einen guten Startpunkt für ausgedehnte Radtouren hat. Wir wollten uns unbedingt mal die Kaiserbäder anschauen. Alle 30 min. fährt eine Regionalbahn in Richtung Swinemünde über Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Die Fahrräder im Gepäck ziehen wir also los.


 
Und dann die erste Enttäuschung in Albeck. Es gibt kaum eine Straße ohne Schlaglöcher und insgesamt machen Stadt und Strandpromenade einen ziemlich ungepflegten Eindruck. Ein Kaiserbad sieht irgendwie doch anders aus dachten wir. Die historische Seebrücke (Loriot, Pappa ante portas – läßt grüßen) könnte auch mal einen Pott neue Farbe vertragen… 🙁


 
Mit den Rädern ging’s zurück, zunächst bis Heringsdorf. Hier sieht es wesentlich gepflegter aus. Aber die Stadt und speziell Promenade und Seebrücke sind riesige Shopping Mall’s mit gefühlten Millionen Menschen.

Weiter dann über Bansin bis Ückeritz. Durch den Wald ca. 8 km Hügel hoch und runter. Ein gutes Cardio-Training. Und das bei der Hitze – puuuh.
Vor Ückeritz mußten wir neue Kalorien tanken und uns erstmal erfrischen.
Ganz nett und preiswert sitzt man hier am kleinen Leuchtturm beim Campingplatz.


 
Nach ca. 20 km auf den kleinen Bordfahrrädern reicht’s auch erstmal mit Fahrradtouren. Heute haben wir das Achterwasser hinter uns gelassen und liegen im Außenhafen bei Karnin. Morgen geht’s dann über’s Haff wieder Richtung Polen.

Von Karnin über’s Haff zurück nach Trzebiez

 
In Karnin haben wir uns aufgrund der Hitze den windfreien Zollhafen erspart, und lieber im äußeren Naturhafen festgemacht – …und wir haben es nicht bereut. Wir werden mit tollen Bildern belohnt.


 
Die Hubbrücke Karnin ist der mittlere Teil der Karniner Brücke, einer ehemals etwa 360 m langen Eisenbahnbrücke zwischen dem pommerschen Festland bei Kamp und der Insel Usedom bei Karnin. Das Brückenbauwerk wurde 1933 fertiggestellt; es war Bestandteil der über Swinemünde führenden Bahnstrecke Ducherow–Heringsdorf–Wolgaster Fähre, die heute nur noch zwischen Swinemünde und Wolgast existiert und betrieben wird.

Die Überbauten beiderseits des beweglichen Hubteils wurden 1945 zerstört. Der Hubteil der Brücke steht seit Kriegsende als unverändertes Fragment und als technisches Denkmal mitten im Strom, dem inneren Küstengewässer, das das Stettiner Haff mit dem Peenestrom verbindet [Wikipedia].

Wie schon so oft machen wir am nächsten Tag mit dem Sonnenaufgang die Leinen los und genießen das Aufwachen der Natur. Immer ein tolles Schauspiel auf dem Haff.


 
Mit 1…2 Windstärken reißen wir die 54 km gemütlich ab. Zu dieser Uhrzeit begegnet man nur wenig Sportbooten, dafür aber mal der ein oder anderen Berufsschifffahrt.


Gut das es AIS gibt! Nicht das man noch etwas übersieht 🙂 … 🙂

Wiedersehen in Gartz/Oder

 
Nachdem wir uns fünf Tage lang mit leckerem Dorsch in Knobibutter und langen Spaziergängen in Trzebiez vergnügt hatten, sind wir letzten Donnerstag nach Stettin aufgebrochen.

Es erwartete uns dort allerdings eine Überraschung. Für die Stettiner war es mal wieder Zeit für ihre große Fete incl. der diesjährigen Pyromagic mit den gigantischen Feuerwerken.

Der Hafen war rappelvoll und an der Stadtpromenade wollten wir nach den Erfahrungen aus dem letzten Jahr auch nicht liegen. Wir zwängten uns in eine Lücke im Hafen, mit der Auflage diesen am nächsten Morgen zu verlassen.

So weit kam es allerdings nicht. Gegen 18:00 ging‘s auf der Partyinsel am Hafen mit SoundCheck‘s los. Uns flogen bald die Ohren weg. Um 18:45 lagen unsere Nerven so blank, das wir aus dem Hafen flüchteten und noch ca. 20 km bis Mescherin hinter uns brachten. Tags darauf ab nach Gartz zum Einkaufen und relaxen. Später erzählte man uns, das bis 3:00 Uhr nachts auf der Insel lautstark vorgefeiert wurde. Gute Entscheidung dort abzuhauen.

Gestern haben uns dann Klaus und Inge in Gartz eingeholt. Gemeinsam werden wir nun die letzten Urlaubswochen in Brandenburg und auf dem Heimweg verbringen.